Februar 2025 - Bilanz in Deutschlands Skigebieten
Wenig Schnee, aber viel Sonne – beschneite Skigebiete mit guten Ergebnissen

Der Februar 2025 hat eins klar vor Augen geführt: wer keine leistungsfähige technische Beschneiung hat, ist heutzutage als Skigebietsbetreiber in Deutschland auf verlorenem Posten. Die beschneiten Skigebiete konnten davon profitieren, dass es der Monat wettermäßig ansonsten ziemlich gut meinte. Sonne und kalte Phasen mit Gelegenheit zur Nachbeschneiung sorgten verbreitet für beste Bedingungen, an den Wochenenden kam dann häufig noch Sonne dazu. Das verfügbare Angebot übertraf den Vorjahreswert deutlich und lag leicht unter dem 4-Jahres-Mittel. Die Nachfrage erfüllte die Erwartungen allerdings häufig dennoch nicht ganz, was wohl dem schlechten Vorjahr geschuldet war, unter dem das Vertrauen in verlässlich guten Schnee gelitten hat.
Bernhard Hain, Geschäftsführer des Skizentrums Mitterdorf im südlichen Bayerischen Wald, ist mit dem Verlauf der Saison bis Ende Februar sehr zufrieden: „Wir liegen im Plan, hatten Tage mit Rekordbesucherzahlen und haben eigentlich seit Weihnachten sehr gute Bedingungen.“ Das ist für ihn vor allem deswegen erfreulich, weil in Mitterdorf im Sommer das größte Neubauprojekt der deutschen Skigebiete ansteht. Anderswo fiel die Bilanz des Februars etwas verhalten aus. „Trotz Top-Bedingungen und Ferien in den Niederlanden gibt es noch freie Betten,“ resümierte Nico Brinkmann zur Halbzeit der Krokusferien. Nicht ausgeschlossen, dass der extrem schlechte Februar 2024 so manche Familie dazu bewogen hat, dieses Jahr ein Skiziel in den Alpen zu buchen oder einen Winter auszusetzen.
Die vollständigen regionalen Ergebnisse finden Sie als Download als PDF-Datei.
Dabei waren die Bedingungen tatsächlich ideal – zumindest dort, wo technischer Schnee erzeugt werden konnte. Dafür sorgte sonniges, trockenes Wetter an den ersten beiden Februar-Wochenenden. Am 12.2. zog dann ein Niederschlagsgebiet durch. Bei teils zweistelligen Plusgraden fiel der Niederschlag im Süden nur noch auf den höchsten Mittelgebirgsgipfeln und im Bayerischen Wald als Schnee. Am Folgetag ging der Niederschlag von Norden her verbreitet in Schnee über und auch am Valentinstag schneite es noch, zwar wenig ergiebig, aber pünktlich zum Start der Ferien in den Niederlanden. Ab Samstag, dem 15.2. folgte eine Phase mit erneut sonnigem Winterwetter und teils zweistelligen Minusgraden, die viele Skigebiete nochmals zur Schneeproduktion nutzten.
Insgesamt stieg die Schneebedeckung auf der Fläche Deutschlands von unter 5% während der ersten Dekade auf etwa 45% an. Ab dem 20.2. setzte dann eine erhebliche Milderung mit frühlingshaften Temperaturen ein (am 21.2. wurden sogar auf den Gipfeln zweistellige Plusgrade erreicht), allerdings zunächst ohne nennenswerte Niederschläge. Tatsächlich waren die Mittelgebirge mit Ausnahme von Erzgebirge, Bayerischem Wald und dem Feldbergmassiv am 25.2. wieder komplett schneefrei.
Ab dem 26. Februar kamen Niederschläge auf, die im Schwarzwald und im Allgäu als Schnee fielen, in den nördlichen Mittelgebirgen zunächst als Regen. Am letzten Februartag schneite es dann landesweit in den Mittelgebirgen. Zwar erneut alles andere als ergiebig, aber für den Start in die bayerischen Winterferien und vor dem Karnevalswochenende gerade noch rechtzeitig. Im Schwarzwald freute man sich, dass der Winter zu den Faschingsferien in Baden-Württemberg noch einmal zurückkehrte. Insgesamt fielen dort 10-20 cm Neuschnee, der sogar die Öffnung einiger Naturschneepisten erlaubte.
Insgesamt konnte der Februar seinem Ruf als der Schneemonat einmal mehr nicht gerecht werden. Die Schneefallmengen blieben weit hinter den langjährigen Mittelwerten zurück. Die Temperaturen lagen über dem langjährigen Mittelwert. Damit war nicht nur der meteorologische Winter 2024/25 (Monate Dezember bis Februar) insgesamt zu warm, sondern erneut waren sämtliche Monate des Winters zu warm – und zwar das siebte Mal in Folge, zumindest im Westen der Republik. So viele aufeinanderfolgende Winter ohne einen einzigen Monat unter dem langjährigen Mittel gab es zumindest seit den 50er Jahren noch nie. Das Maximum waren bisher 4 Jahre (Winter 1997/98-2000/01). Kleiner Trost: der Winter 2024/25 war immerhin der am wenigsten zu warme Winter seit sieben Jahren.
Auffällig: Während sich das Temperaturniveau extrem warmer Winter seit 70 Jahren kaum verändert hat, werden kältere Winter dazwischen immer weniger kalt und immer seltener. Der letzte insgesamt zu kalte Winter ist nun schon 14 Jahre her (2010/11).
Maximal waren in den deutschen Skigebieten im Februar 2025 bis zu 502 Pistenkilometer geöffnet. Das waren 11,1% mehr als im Vorjahresfebruar, aber 20,5% weniger als im 4-Jahres-Durchschnitt.
Insgesamt waren im Februar 2025 bis zu 53% der Skigebiete geöffnet, die meisten am 16. Februar mit 98 von 181 Skigebieten der Stichprobe. Im Februar letzten Jahres waren bis zu 35% der Skigebiete geöffnet gewesen, im 4-Jahres-Durchschnitt des Februars 56% – dieser wurden also leicht verfehlt.
Fasst man die Abweichungen gegenüber dem Vorjahr bzw. dem 4-Jahres-Mittel bei Betriebstagen, maximal und durchschnittlich geöffneten Pistenkilometern sowie der Anzahl der maximal geöffneten Skigebiete zusammen, dann ergibt sich ein Gesamtbild des Monats. Demzufolge war der Februar deutschlandweit deutlich besser als im Vorjahr und etwas schlechter als im 4-Jahres-Mittel.
In den neun wichtigsten deutschen Skiregionen fiel die Februarbilanz erneut unterschiedlich aus.
Das Montenius Saisonmonitoring wird in den Regionen Oberbayern, Allgäu, Schwarzwald. Sauerland, Bayerischer Wald, Erzgebirge, Schwäbische Alb, Harz, Thüringer Wald und übrigen Mittelgebirgen erhoben. Die monatliche Auswertung aus zahlreichen Skigebieten umfasst die Anzahl der Pisten in Betrieb, Temperaturen, Schneetage, maximale Schneehöhen und Neuschneemengen.
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